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Tibetisches Wörterbuch

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Aufbau des Wörterbuchs

Das Wörterbuch erscheint in voraussichtlich zehn oder elf Bänden mit jeweils etwa 500 Seiten. Fünf Bände sind bereits publiziert, der sechste Band ist noch nicht ganz vollständig (siehe Publikationen).

Die Ansetzung der Lemmata folgt dem tibetischen Alphabet. Der Haupteintrag eines Wortes mit Schreibvarianten orientiert sich gewöhnlich an der am besten belegten Schreibweise.

Bei Verben erhalten die jeweiligen Stämme eigene Artikel, auf die untereinander verwiesen wird. Dieses Vorgehen berücksichtigt die allgemeine Unsicherheit bei der Ansetzung und Trennung der Stämme, vor allem aber hält es – gerade bei häufigen Wörter mit vielen Bedeutungen – die Textbelege besser überschaubar. Die Verbstämme werden ohne die Nominalpartikel pa/ba angesetzt, sodass Komposita immer auf die jeweiligen Simplicia folgen.

Nominalableitungen stehen in der Regel unter dem Verb: Nominalpartikeln können oft fehlen, und daher ist eine eindeutige Zuordnung nach Wortarten oft nicht möglich. Nur in besonderen Fällen werden Verbalnomina vom Verb getrennt angesetzt, wie etwa bei dem Nomen ’khor ba „Kreislauf der Wiedergeburten“, das gegenüber dem Verb ’khor „sich drehen“ eine deutliche semantische Weiterentwicklung erfahren hat.

Erweiterungen mit einfachen Hilfsverben werden dem Simplex zugeordnet, unabhängig von deren Funktion. So finden sich unter slob nicht nur Belege zu slob „lernen“, sondern auch solche zu slob par byed „lernen bzw. lehren“.

Verben mit adverbiellen Ergänzungen wie kun tu, yoṅs su und yaṅ dag par, die zur Wiedergabe von Präfixen aus dem Sanskrit dienen, werden als Zusammensetzungen lemmatisiert, da vor allem der religiös-philosophische Fachwortschatz hiervon geprägt ist.

Partikeln, Suffixe und sonstige grammatische Elemente werden mit Beispielen präsentiert, doch wird für detaillierte Funktionsbeschreibungen auf entsprechende Grammatiken verwiesen.

Der Anteil der Eigennamen wurde gegenüber den ersten Faszikeln deutlich reduziert. Sie werden in der Regel nur dann aufgenommen, wenn das Wort in einer anderen Bedeutung lemmatisiert ist.