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Tibetisches Wörterbuch

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Aufbau der Artikel

Die Artikel sind in drei Teile gegliedert: Artikelkopf, Belegstellen und lexikographische Quellen.

1. Der Artikelkopf

Das Lemma erscheint in tibetischer Schrift und in wissenschaftlicher Transliteration, gegebenenfalls mit Hinweis auf andere Schreibungen oder verwandte Formen. Homonyme werden mit Indexzahlen ausgezeichnet, arabische Ziffern machen verschiedene Bedeutungen desselben Wortes kenntlich. Bei Fremd- und Lehnwörtern steht der Terminus der Herkunftssprache am Ende des Artikelkopfes. Auch bei feststehenden Fachtermini aus der indischen wissenschaftlichen, religiösen und kulturellen Tradition werden Sanskritäquivalente angeführt.

2. Belegstellen aus Primärquellen

Die Zitate aus tibetischen Texten sind chronologisch angeordnet: Den Anfang machen alttibetische Belegstellen, es folgen solche aus dem buddhistischen Kanon und der autochthonen Literatur. Zitate aus Werken der Bon-Religion und solche aus dem Gesar-Epos stehen wegen des besonderen Charakters dieser Texte am Schluss.

Wenn möglich, werden kritische Textausgaben benutzt. Bei nachlässigen Graphien wird in Klammern auf die Standardschreibung hingewiesen, nicht jedoch im Falle alttibetischer Quellen oder bei Texten mit regelmäßig verwendeten Sonderschreibweisen, die dann entsprechende Einträge erhalten. Im Textzitat ersetzt die Tilde das Lemma. Kurz- und Zusammenschreibungen werden stillschweigend aufgelöst und ausgeschrieben.

Auf jedes Textzitat folgt eine deutsche Übersetzung, die sich am Kontext des Zitats orientiert. Ergänzungen sind in eckigen Klammern, Verständnishilfen in runden Klammern angeführt. Um das Schriftbild zu entlasten, werden elementare grammatische Ergänzungen ohne Klammern vorgenommen, wenn sie aus dem weiteren Kontext der Stelle hervorgehen. Zeitstufen bzw. Modi werden nicht schematisch wiedergegeben, sondern dem Kontext der jeweiligen Stelle entsprechend gewählt. Damit die Übersetzung überschaubar bleibt, können Kasus- und Gerundialpartikeln am Ende von Zitaten bei der Übersetzung weggelassen werden. Kollokationen werden im Deutschen in der Regel nicht nachgebildet, idiomatische Ausdrücke wie glu gtoṅ „ein Lied geben, d.h. singen“ werden vereinfacht.

3. Belege aus lexikographischen Quellen

Im Anschluss an die Belege aus den Primärquellen folgen Bedeutungsangaben aus einheimischen Lexika. Regelmäßig berücksichtigt werden die traditionellen tibetischen Wörterverzeichnisse Mahāvyutpatti, sGra-sbyor bam-po gñis-pa und Li-śi’i gur-khaṅ, sowie die alphabetisch angeordneten Lexika von dGe-bśes chos-grags und Dagyab. Aus dem Bod-rgya tshig-mdzod chen-mo werden Angaben zum alttibetischen Wortschatz übernommen. Der tibetische Amarakośa wird zitiert, wenn er zum Verständnis von Einträgen späterer Wörterbücher hilfreich ist.

Auf die Übersetzung der Belegstelle folgt der Nachweis der genauen Stellenangabe in runden Klammern. Gegenwärtig werden über fünfhundert Texte verwendet, von denen etwa ein Zehntel regelmäßig herangezogen wird. Die zitierten Texte können anhand eines Siglaverzeichnisses identifiziert werden; ergänzend treten ein Literatur- und ein Abkürzungsverzeichnis hinzu.