Weltweit erstes wissenschaftliches Referenzwerk
Das Wörterbuch der tibetischen Schriftsprache ist das erste wissenschaftliche Referenzwerk, das die Entwicklung des Wortschatzes mit Textbelegen präsentiert. Jeder Eintrag enthält kurze Abschnitte aus Originalquellen in Umschrift mit deutscher Übersetzung. Hierfür wird ein Textkorpus mit Werken von den Anfängen der tibetischen Literatur bis zur Neuzeit ausgewertet, also vom 8. bis zum 19. Jahrhundert.
Neben buddhistischen Quellen, die aus indischen Sprachen ins Tibetische übersetzt sind, werden auch solche der Bon-Religion berücksichtigt. Aber nicht nur religiöse, sondern auch weltliche Texte, Gedichte, Urkunden und Dokumente, sowie Werke der einheimischen, traditionellen Wissenschaften sind im Wörterbuch der tibetischen Schriftsprache vertreten (siehe Das Wörterbuch).
Beginn in den 50er Jahren
Bereits 1954 – also noch bevor der Dalai Lama Tibet verlassen musste – haben zwei Mitglieder der Bayerischen Akademie der Wissenschaften die Kommission für zentralasiatische Studien eingerichtet und das Projekt Wörterbuch der tibetischen Schriftsprache begründet. Von Anfang an war das Ziel die Erforschung der tibetischen Sprache. Zur weiteren Entwicklung des Wörterbuchs siehe Geschichte.
Seitdem sind sechs Wörterbuchbände mit insgesamt 46 Lieferungen und fünf Bände der Studia Tibetica erschienen.
Online verfügbar
Ein Teil der fertig gestellten Wörterbuchartikel ist seit Kurzem in einer Datenbank im Open Access für alle Nutzer verfügbar (siehe Wörterbuch digital).
Förderung
Von 1980 bis Ende 2030 wird das Projekt an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften im Rahmen des Akademienprogramms gefördert.